50 Jahre Rotary Club Kitzbühel

Saturday, July 2, 2016

 

Präsident Josef Brunner
begrüßt die zahlreichen Festgäste aus Nah und Fern, insbesondere die Vertreter des Rotary Distrikts 1920, Pastgovernor Bernhard Baumgartner, Foundationbeauftragten Peter Morawek und Berichterstatter Gustav Oberwallner; Signe Reisch, Kitzbühel Tourismus und Hausherrin; den Festredner Markus Hengstschläger; Ehrenmitglied Mario Andretta vom RC-Lignano-Sabbiodoro-Tagliamento; die Paul-Harris-Fellows Karl Friedrich Leimklef und Hans-Wolfgang Tycka vom Rotary Club Wolfratshausen-Isartal; unsere Vortragenden Klaudija Bilic, Sarajewo, und Johannes Lindner, Wien; Markus Rottenspacher von der Lebenshilfe Region Kitzbühel; die Vertreterinnen und Vertreter der befreundeten Rotary Clubs sowie der Kitzbüheler Service Clubs; Didi Ziesel, den Sprecher des Hahnenkammrennens, der durch den heutigen Abend führen wird; und nicht zuletzt die Saxlamanda, die uns mit ihrer Musik erfreuen werden.

Präsidentin Signe Reisch,

Kitzbühel Tourismus und Chefin des Hauses, begrüßt uns herzlich. Sie erinnert daran, dass ihr Vater zusammen mit Peter Furth Mitbegründer unseres Clubs war. Sie unterstreicht die Bedeutung des Rotary Clubs Kitzbühel in einer Region, die von hochwertigem Fremdenverkehr lebt und wünscht ihm alles Gute für seine Zukunft.

Das Saxophonquartett "Saxlamanda"

eröffnet den Festabend mit der "Rotary Fanfare", die vor 50 Jahren von Maria Hofer für die Charterfeier des Rotary Clubs Kitzbühel komponiert worden war.

Präsident Josef Brunner

spricht über das Motto des Festabends "Rotary Club Kitzbühel - der Bildung verpflichtet, sozial engagiert". Er betont das vielfältige humanitäre Engagement der Mitglieder im Rahmen von Bildungsprojekten in der Region Kitzbühel und in Südost-Europa als auch für bedürftige Mitbürger.
Das Clubjahr 2016/17 steht unter dem Motto "Zukunft nachhaltig gestalten". Der Generationenvertrag, der verantwortlich ist für Wohlstand und sozialen Frieden, wird laufend gebrochen. Präsident Brunner fordert, dass jene Generation, welche im Moment aktiv die Verantwortung trägt, sich dieser auch bewusst wird und dementsprechende Maßnahmen setzt.

"Lassen Sie uns also alle gemeinsam arbeiten an diesem Ziel des Rotary Clubs Kitzbühel. Wir wollen informieren, sensibilisieren, ein Bildungsprojekt "mit der Jugend für die Jugend" entwickeln. Nur durch ein Miteinander von allen Menschen werden die Aufgaben und Herausforderungen der Zukunft generationenübergreifend und nachhaltig gelöst werden können".

Pastgovernor Bernhard Baumgartner,

Mitglied des Rotary Clubs Kitzbühel, gratuliert "seinem" Club zum 50-jährigen Bestand und zu all den Leistungen, die in den vergangenen fünf Jahrzehnten erbracht wurden. Er fordert aber seine Clubfreunde auch dazu auf, sich den Herausforderungen zu stellen, die die Zukunft mit sich bringen wird. Er überreicht eine Urkunde von Rotary International.

Mag. Dr. Markus Hengstschläger,

Rotary Club Wien West, Professor für Humangenetic an der Medizinuniversität Wien, hält den Festvortrag zum Thema "Individualität als Innovationsmotor für die Zukunft". Es ist der erste Höhepunkt des Abends. Er stellt "Zukunft" und "Bildung" in den Mittelpunkt seiner Ausführungen und schlägt so den Bogen zu den clubeigenen Themen "Der Bildung verpflichtet, sozial engagiert" und "Zukunft nachhaltig gestalten".

Österreich, ein Land, weitgehend ohne wesentliche Grundstoff-Vorräte, wie Erdöl, und eine im globalen Vergleich ungünstige Personal-Kosten-Struktur, sollte die breite Basis gut ausgebildeter Jugendlicher durch spezifische Förderung dringend benötigter "Talente" nutzen - Durchschnitt bedeutet Stillstand.

In humorvoller Wortwahl und mit Anekdoten von Alltagserlebnissen erklärt uns Professor Hengstschläger, wie man eher Stillstand verursacht als die Basis für Erfolge legt. Er strapaziert die Lachmuskeln seiner Zuhörer. Er erläutert, dass der genetische Unterschied der Milliarden von Menschen auf der Erde nur 0,1% beträgt. In dieser Bandbreite gilt es Begabte herauszufiltern, ihre Talente statt ihre Problemfelder zu fördern - üben, üben, üben, .... - und damit Spitzenleute statt bloßen Durchschnitt heranzubilden. Durch Bündeln der Begabten - "aus Schnüren Seile dröseln" - ließe sich eine durchaus erfolgreiche Generation heranbilden.

Mit tosendem Applaus bedankt sich die rotarische Familie. Sie wird dieses Erlebnis in guter Erinnerung behalten. Vielen Dank Herr Professor!

Zwei Diskussionsrunden,

hinterlegt mit themenbezogenen Bildpräsentationen, zur Vorstellung von Höhepunkten aus dem Leben des Rotary Clubs Kitzbühel während der vergangenen 50 Jahre folgen, unter den Diskutanten die drei noch lebenden Gründungsmitglieder Hannes Essl, Günther Much und Hansjörg Schlechter, die alle drei im grünen Rotary Sakko erscheinen, der "Uniform" der Gründergeneration von 1966 - es passt ihnen noch immer wie angegossen!

Hannes Essl und Hansjörg Schlechter berichten über die Gründung des Clubs vor einem halben Jahrhundert unter der Patronanz des Patenclubs Kufstein. Erich Rettenwander vertritt den erkrankten Herbert Jordan - wir wünschen ihm gute Besserung -, Herbert Jordan einen der maßgeblichen Protagonisten des Bauernhausmuseums Hinterobernau in Kitzbühel. Aus einem verfallenden Bauernhof wird unter rotarischer Beteiligung in den 1970er Jahren ein viel beachtetes und besuchtes Museum. Günter Much, einer der Gründungsväter der Sektion Kitzbühel der Lebenshilfe Tirol, schildert in launigen Worten die Umsetzung seiner Idee mit Hilfe von Kindern aus allen Pflichtschulen des Bezirks Kitzbühel am Ende der 1970er Jahre Geld für die Lebenshilfe zu lukrieren und für die Bedürfnisse Behinderter zu sensibilisieren. Peter Höbarth und Thomas Gredler stellen dar, wie man mit Hilfe von Kunstobjekten - einfachen Holzgamsen, bemalt von Behinderten in der Lebenshilfe Oberndorf und heimischen Künstlern, sowie Pflastersteinen, veredelt von Kunstschmied Heinz Sohler und Glasbildhauer Florían Schluifer -, in jüngster Vergangenheit beachtliche Erlöse für Hilfsbedürftige im Bezirk Kitzbühel erzielen kann.

Die Holzgams

gefertigt von unserem jüngsten rotarischen Freund Josef Hofer nach einer Idee von Peter Höbarth wird in den Saal gebracht und vorgestellt. Sie soll unter Anleitung des Malers Rudi Pigneter von den Festgästen bemalt werden.

Bildungsprogramme

stehen im Mittelpunkt der zweiten Diskussionsrunde: die Förderung der primären Berufsbildung an Wirtschaftsschulen in Südosteuropa als Beitrag zur Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und -armut, die Hilfe für das erdbebengeschädigte Nepal, darunter Aktivitäten zur Verbesserung der Infrastruktur in Ripchet im Lower Tsum Valley, sowie das Engagement für Entrepreneurship.

Hans Philipp hat ursprünglich von der Handelsakademie Kitzbühel 1994/95 ausgehende Bildungskooperationen in Bulgarien koordiniert, die seit 2010 in Bosnien-Herzegowina ihre erfolgreiche Fortsetzung finden. Klaudija Bilic, österreichische Bildungsbeauftragte in Sarajewo, berichtet von ihren Erfahrungen, Bildung nach Südosteuropa zu transferieren und den damit verbundenen Schwierigkeiten - zum Beispiel sind in Bosnien-Herzegowina 13 eigenverantwortliche Ministerien für Bildung zuständig. Sie bedankt sich beim Rotary Club Kitzbühel für die jahrelange Unterstützung. Der weitgereiste Extremsportler Axel Naglich betreibt seit der Erdbebenkatastrophe in Nepal 2015 Hilfsaktionen für eine der ärmsten und entlegensten Regionen der Welt, von der Lieferung und Verteilung von 63 Tonnen Hilfsgüter bis zum Bau einer Lodge mit Krankenstation und Schule - Bildung schafft Wissen, Wissen ist die Voraussetzung für Entwicklung in Gesellschaft und Wirtschaft in Ripchet im Lower Tsum Valley, einem abgelegenen Hochtal am Fuße des Manaslu. Johannes Lindner, Schulmann und wissenschaftlicher Leiter zahlreicher unserer rotarischen Bildungsaktivitäten, definiert den Begriff Entrepreneurship und schildert die Umsetzung in den Kitzbüheler Sommerhochschulen seit 2007 und den RYLA-Seminaren seit 2008.
(RYLA - Rotary Youth Leadership Award)

Grußbotschaften überbringen:                 

Mario Andretta, Past-Präsident des RC Lignano-Sabbiadoro-Tagliamento, Ehrenmitglied des RC Kitzbühel

Georg Kantor, Incoming Präsident des RC Kufstein, unseres Patenclubs

Bernadette Müller, Past-Präsidentin des RC Wörgl-Brixental, der von uns gegründet worden war

Hans-Wolfgang Tyczka, RC Wolfratshausen-Isartal, langjähriger Projektpartner und Paul-Harris Fellow des RC Kitzbühel

Erich Gamsjäger, Past-Präsident des RC Zell am See, der von uns gegründet worden war

Rudolf Eberl, Präsident des RC Saalfelden

Emotionale Momente

zum Abschluss des Festabends: Peter Morawek, Rotary Club Linz, der langjährige Foundationbeauftragte des Distrikts 1920, bereits mehrfacher Paul-Harris-Fellow, erhält als Dank für seine Unterstützung der regionalen und internationalen Projekte unseres Clubs einen fünften Saphir. Johannes Lindner wird für die seit vielen Jahren andauernde Begleitung unserer Bildungsprogramme mit einem Paul-Harris-Fellow geehrt.
"Es gelingt unseren JUNGEN im Club unseren Rotary Master Mind Hans Philipp auch noch zu überraschen mit dem letzten der Pflastersteine als " Großes DANKE" für seine unermüdliche Arbeit für Rotary inclusive der Verfassung unseres Festschriftbuches, das an alle Freunde verteilt wird." (Peter Zoller)

Lebenshilfe Region Kitzbühel,

eine Institution mit der wir uns seit vielen Jahren verbunden fühlen, eine Institution die sich in unserer Region unserer Mitbürger mit besonderen Bedürfnissen annimmt und damit viel Gutes tut, soll durch einen Beitrag zur Finanzierung von Aktivitäten zu Gunsten der Bedürftigen sowie von Baumaßnahmen, die in naher Zukunft anstehen, unterstützt werden. Symbolisch wird Architekt Markus Rottenspacher ein Scheck über € 22.500 übergeben. Dieser bedankt sich herzlichst für die großzügige Spende.

Die Holzgams,

bemalt von den Festgästen, wird als bleibendes Erinnerungsstück an unsere Freundschaft dem Incoming Präsidenten Georg Kantor des "geburtshelfenden" Patenclubs Kufstein übergeben.

Ausklang

Präsident Josef Brunner und Moderator Didi Ziesel beenden einen beeindruckenden und unterhaltsamen rotarischen Festabend. Präsident Brunner dankt allen Organisatoren, im Besonderen Didi Ziesel und Ulli Dorner für Moderation und Regie.

Ein dem Anlass - 50 Jahre Rotary Club Kitzbühel - würdiger Festabend ist ausgeklungen.

Vorbereitung und Umsetzung haben sich bewährt: das sechsstündige Programm abwechslungsreich, die Moderation charmant, die Regie straff und nicht zuletzt die musikalische Begleitung durch das Saxophonquartett Saxlamanda und die Kitzbüheler Feischtags Musig gediegen.

Dank

Wir danken allen Gästen, die uns die Ehre ihres Besuchs gegeben und die mit ihrer Anwesenheit unser Fest bereichert haben.

 

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